Leitbild
südost Europa Kultur e.V. verbindet psycho–soziale Arbeit, kulturelle Aktivitäten und gesellschaftliches Engagement zu einem Gesamtkonzept. Wir stehen für Integration durch Beratung, Betreuung, Bildung und Beschäftigung. Tief verbunden fühlen wir uns Flüchtlingen, die der besonderen Unterstützung bedürfen. Wir sehen uns der Förderung von Völkerverständigung, Frieden und Demokratie verpflichtet und unsere Arbeit richtet sich explizit gegen Nationalismus, Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art.
Trägerschaften
Über uns
südost Europa Kultur e.V. wurde 1991 als Verein zur Förderung der Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und Südosteuropa gegründet.
Damals griffen die Konflikte innerhalb der unterschiedlichen Volksgruppen aus dem ehemaligen Jugoslawien auf die in Berlin lebenden Bürger über, und der Dialog zwischen diesen Gruppen wurde immer schwieriger.
Vor diesem Hintergrund hat es sich der Verein zum Ziel gesetzt, ein Forum zu sein für die Entwicklung von Perspektiven für ein friedliches Zusammenleben. Dieses Forum sollte auch auf die Situation und die Diskussion in den Heimatländern ausstrahlen. Um einen derart übernationalen und integrativen Dialog zu erreichen, wendet sich der Verein seit Anbeginn mit seinem Programm und seinen Aktivitäten an unterschiedliche Zielgruppen.
Seit 1992 wurde der Verein zu einem Treffpunkt aller kulturellen Kräfte, die im europäischen Kontext gemeinsam über nationalistische Propaganda aufklären und ihr wirksam entgegentreten wollten. Die Förderung und Entwicklung von Toleranz und Verständigung zwischen den unterschiedlichen nationalen und religiösen Gruppen ist für den Frieden von größter Bedeutung. Der damals eskalierende Krieg im ehemaligen Jugoslawien verdeutlichte dies schmerzlich. Er verstärkte unsere Energien, etwas Konstruktives zu tun.
Während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien und in den ersten Jahren danach bestand das vorrangige Ziel unserer Arbeit darin, Kriegsflüchtlingen aus Kroatien, Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo, deren Kriegserfahrungen häufig zu schwerem psychischen Leiden führten, für sich und ihre Familien eine neue und lebenswerte Perspektive zu entwickeln. Das war in Berlin recht schwierig. Flüchtlinge durften nicht arbeiten, sie konnten keinen Beruf erlernen, sie mussten in beengten Wohnheimen leben. Sie sollten in ihre Heimat zurückkehren, obwohl die Situation dieses größtenteils noch nicht erlaubte.
Kritik an der Deutschen Flüchtlingspolitik war notwendig. Die Zusammenarbeit mit vielen anderen Organisationen und Einrichtungen begann und eine große öffentlichkeit wurde hergestellt. Fach- und Mittelschulen wurden eingerichtet, die Arbeit mit Traumatisierten wurde aufgebaut - beides mit viel Engagement und fast ohne Mittel.
Seit 1997 wirkte der Verein auch direkt in Südosteuropa. Die Arbeit zielt auch dort vorrangig darauf, Foren für einen Austausch zu schaffen, in dem Perspektiven für ein friedliches Zusammenleben entwickelt werden können. An vier Orten (Novi Grad/Bosanski Novi, Teslić, Odžak und Bijeljina) wurden Büros für Menschenrechte und Demokratie eingerichtet, die inzwischen von dem Verein PONS weitergeführt werden, dessen Mitglieder ehemalige Mitarbeiter von südost Europa Kultur e.V. sind.
südost Europa Kultur e.V. hat in Bijeljina und Živinice die Projekte Schule für Roma–Kinder entwickelt und lange betreut. Inzwischen hat Schüler helfen Leben diese Projekte übernommen.
In Berlin wird durch südost Europa Kultur e.V. ein anspruchsvolles Kulturprogramm veranstaltet und zahlreiche Projekte durchgeführt, deren Schwerpunkt auf der Integration durch Beratung, Bildung und Beschäftigung liegt.