Ausstellungseröffnung

Freitag  16. März 2018, 18:00 Uhr

Antonia Duende und Ralitza M. Vladimirova

Kunst, Liebe und Wahrheit:
Die Symbolsprache im Bogumilentum

Peter Pütz spielt Lieder auf der japanischen Bambusflöte Shakuhachi

Grußwort: Bosiljka Schedlich

Antonia Duende: LebensbaumRalitza M. Vladimirova: Wenn sich die Liebe manifestiert

Das Bogumilentum ist eine geistige Bewegung, die sich im byzantinischen Kaiserreich vom 10. bis 14. Jahrhundert von Bulgarien ausgehend in den anderen Balkanländern und in Russland ausbreitete. Ihr Ziel war es, die Prinzipien der Gleichheit, Brüderlichkeit und der Freiheit in der Gesellschaft zu etablieren.

Als Ketzer von den offiziellen Kirchen verfolgt und vertrieben, verbreiteten die Anhänger des Bogumilentums diesen spirituellen Impuls auch in West-Europa. Ihre Gedanken und Überzeugungen flossen ein in die Entstehung der Bewegungen der Katharer, Albigenser und Patarener, was sowohl zur Renaissance als auch zur Reformation in Europa beitrug. Obwohl die offiziellen Kirchen alle diese Bewegungen grausam verfolgten, ihre Anhänger und Bücher verbrannten, überlebten die Impulse des Bogumilentums in der geistigen Bewegung des Rosenkreuzertums bis heute.

Die beiden Künstlerinnen erforschen mit den Mitteln der Malerei und der plastischen Gestaltung (Reliefs) die tiefere Bedeutung der Symbolsprache des Bogumilentums. Die Symbole sind bis heute noch in den Steindenkmälern (die sogenannten Stećci) in Kroatien, in Bosnien und Herzegowina und in Montenegro erhalten. Die Hochebenen, auf denen die Stećci stehen, gelten als letzter Rückzugsort in der beiderseitigen Verfolgung des Bogumilentums sowohl von der byzantinischen Ostkirche als auch von der römischen Westkirche. Auch in den Wandmalereien einiger mittelalterlicher Kirchen in Bulgarien und Mazedonien lässt sich die Symbolik entschlüsseln.

Durch ihre Arbeiten möchten die Künstlerinnen einen offenen Dialog über das Potential des Vermächtnisses des Bogumilentums für den heutigen Tag initiieren. Sie verstehen Ihren Fokus auf die Bogumilen als einen kreativen Beitrag zur Auseinandersetzung für Pluralität und Diversität in einer gemeinsamen, friedlichen Zukunft in Europa.

www.antoniaduende.com

http://www.art-in-berlin.de/incbmeld.php?id=4504

Ausstellungsdauer:
16. März 2018 – 23. April 2018

Öffnungszeiten:
Dienstag & Mittwoch 14:00 bis 17:00 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung

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Sofern nicht anders angegeben finden alle Veranstaltungen bei uns im
südost Europa Kultur Zentrum in der Großbeerenstraße 88 in Kreuzberg statt, U-Möckernbrücke.


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