Vortrag
Donnerstag 1. November 2007 19.30 Uhr
südost Zentrum
Der Islam und die Identität Europas
Claudio Lange
Der in Berlin lebende chilenische Künstler und Religionswissenschaftler Claudio Lange hat über mehrere Jahre Skulpturen an romanischen Kathedralen vorwiegend in Südfrankreich und Spanien fotografiert. Die dabei entstandene Fotoserie zeigt Figuren, die den Islam als perverse, besiegbare Form eines religiösen Irrtums brandmarkten und ihn zum Todfeind erklärten.
Entgegen den bisherigen kunsthistorischen Interpretationen versteht Claudio Lange diese Skulpturen aus dem 11. und 12. Jahrhundert als anti–islamische Bildpropaganda, die der Motivation für die Rückeroberung islamischer Gebiete Europas und zur Unterdrückung und Vertreibung ihrer islamischen Bewohner diente.
In seiner Arbeit versucht Claudio Lange eine „Ikonographie des Feindes“ nachzuweisen, die für die politische und kulturelle Identität des christlichen Europas bis heute von zentraler Bedeutung ist.
Die ausgewählten Fotografien waren 2004 in der Ausstellung „Islam in Kathedralen – Bilder des Antichristen in der romanischen Skulptur“ in Berliner Museum für Islamische Kunst zu sehen.
Das Katalog zur Ausstellung „Der nackte Feind. Anti–Islam in der romanischen Kunst“ erschien 2004 in Parthas Verlag, Berlin. Zusammen mit Claus Josten drehte Claudio Lange unter dem gleichen Titel einen Dokumentarfilm zum diesem Thema, der im Juni 2005 auf ARTE ausgestrahlt wurde.
Es liest die Schauspielerin Katharina Blaschke.
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