Vortrag mit anschließender Diskussion

Dienstag  13. Mai 2014   18.00 Uhr

Neue Regierung in Serbien – „autoritärer Neoliberalismus“ als Modus der EU–Integration

mit Boris Kanzleiter

Bei den Parlamentswahlen im März 2014 setzte sich die Serbische Fortschrittspartei (SNS) von Aleksandar Vučić durch und erzielte die absolute Mehrheit der Mandate in der Skupština. Vučić war noch vor wenigen Jahren eine Führungsfigur der rechtsextremistischen Serbischen Radikalen Partei (SRS). Heute profiliert er sich als neoliberaler Reformer und will Serbien so schnell wie möglich in die Europäische Union führen. Vučić und die ehemaligen „Radikalen“ werden von der internationalen Gemeinschaft als Garanten für politische Stabilität und Austeritätspolitik hofiert und unterstützt. Gleichzeitig sind die liberalen Kräfte um die Demokratische Partei (DS) in die politische Bedeutungslosigkeit verschwunden. In Serbien zeichnet sich die Entwicklung eines „autoritären Neoliberalismus“ als Modus der EU–Integration der Region ab.

Boris Kanzleiter leitet seit 2010 das Büro der Rosa–Luxemburg–Stiftung für Südosteuropa mit Sitz in Belgrad. Er ist promovierter Geschichtswissenschaftler und berichtet seit Mitte der Neunziger Jahre für verschiedene deutschsprachige Medien über das ehemalige Jugoslawien. Letzte Buchpublikation: Die »Rote Universität«. Studentenbewegung und Linksopposition in Belgrad 1964–1975, Hamburg 2011 (VSA).

Moderation: Hartmut Topf

Hartmut Topf, Vereinsmitglied von südost Europa Kultur e.V., ist Journalist und Autor. Für die Erforschung der Geschichte von „Topf & Söhne“ erhielt er 2007 das Bundesverdienstkreuz.

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Sofern nicht anders angegeben finden alle Veranstaltungen bei uns im südost Europa Kultur Zentrum in der Großbeerenstraße 88 in Kreuzberg statt, U-Möckernbrücke.


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