südost Europa Kultur e.V.

Ausstellungseröffnung


Dienstag  12. April 2011   19.30 Uhr

südost–Galerie

Malerei und Zeichnung

Ausstellung von

Natalia Medebach

Zur Ausstellungseröffnung Musik von Florian Juncker

Ausstellungsdauer:
13. April – 31. Mai 2011

südost Europa Kultur e.V. präsentiert mit dieser Ausstellung ausgewählte Werke der Künstlerin Natalia Medebach aus dem Schaffenszeitraum von 2004 bis 2011. Natalia Medebach setzt sich in ihrer malerischen und zeichnerischen Arbeit mit der Idee der unsichtbaren Verbindung und der sichtbaren Grenze auseinander. Dabei werden in den Arbeiten unterschiedliche Herangehensweisen an diese Thematik gezeigt.

I. Natalia Medebach erarbeitet mit ornamentalen Formen eine Grundschicht für den Bildaufbau ihrer Gemälde. Wie ein Raster zieht sich das Ornament-Allover rhythmisch durch den Bildraum. Mit der Setzung von Farbe und ihre Schichtung im piktoralen Raum wird auf das Sichtbare und das Unsichtbare hingewiesen. Es entsteht eine ornamentale Bildlandschaft. In diesen Landschaften existieren multiple Perspektiven. Die zuvor gesetzte ornamentalen Struktur wird durch die nächste, darüber liegende Malschicht wieder aufgelöst.

a) Beispiel: Das Spiel mit mehreren Bildern in einem Gemälde lässt sich im Gemälde „Die Unbekannte“ von 2004 sehr gut verfolgen. Hier ist ein Portraitausschnitt als Ausgangspunkt für die freie künstlerische Arbeit gewählt. Man erkennt eine Art von Figuration mit Hals im Zentrum des Bildes, einen angeschnittenen Kopf und im unteren Bildteil eine Kragenformation und doch bleibt alles in einem Schwebezustand. Die komplexen Überlagerungen und ein spezielles Gewicht auf Details im Bild führen beim Betrachter zu Irritation und zur Aufgabe der Gesamtperspektive. Die Perspektivauflösung soll laut der Künstlerin auf die omnipräsente Dualität in unserem Erfassen hinweisen.

b) Beispiel: Mit dem malerischen Mittel der Transparenz wird im Gemälde „Jeder Jäger will wissen wo ein Fasan sitzt“ von 2005 eine diffuse Leichtigkeit im Bildraum erzeugt, so dass alles in einer nebulösen Feinheit zu schwimmen oder schweben scheint. Der Betrachter versteht, dass hier etwas abgebildet werden soll, was man nicht fassen kann, obwohl sich die Präsenz davon sofort erschließen lässt.

 

II. Bei anderen Arbeiten, etwa der Madonna del Populo von 2006 oder der Sacra Famiglia von 2007, werden umgekehrt die vorher sichtbar getrennten Formen, etwa kleinere Einheiten aus altmeisterlichen Gemälden entlehnte, architektonische Elemente bzw. Menschengruppen zu einer größeren Einheit, zu einem Symbol verbunden. Es entsteht eine Art metaphysischer Körper in einer imaginären Welt.

Weitere Komponenten in den Bildern wie Makro- und Mikrowelt, sind ein wichtiges überraschungsmoment. Durch die Fernsicht verliert der Betrachter die Einzelheit oder durch die Nahsicht das Gesamte aus den Augen. Es besteht eine Möglichkeit in das Bild tiefer einzutauchen, um die verschiedenen Wahrnehmungsebenen des Bildes und das Gewebe des Malens zu erforschen. Die Künstlerin legt großen Wert auf die Vielfältigkeit und Wechselwirkung in der Benutzung ihrer Mittel. Es werden verschiedenste Materialien wie ölfarbe, Acryl, öl- und Pastellkreiden, Buntstifte sowie Kohle in einem Bild angewendet.

Natalia Medebach, *1973 in St. Petersburg, studierte Malerei an der Kunstakademie in Mainz bei Prof. Friedemann Hahn, an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Prof. Erwin Bohatsch und Prof. Walter Obholzer und absolvierte 2007 als Meisterschülerin bei Prof. Katharina Grosse an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee. Sie nahm bereits an zahlreichen internationalen Ausstellungen in Deutschland, Rumänien, Mazedonien und Japan teil. Ihre Arbeit wurde im Landtag Rheinland-Pfalz in der Einzelausstellung „Meine fabelhafte Stadt“ in 2001 und im Projektraum Prima Center in Berlin mit der Einzelausstellung „Intermezzo“ in 2005 präsentiert. Zwischen 2004 und 2011 beschäftigte sich Natalia mit der Thematik der sichtbaren Grenze und unsichtbaren Verbindung und reiste für intensive Studienaufenthalte nach Indien. Natalia Medebach lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Berlin.

Die Ausstellungseröffnung vom 12. April 2011:

 

Finissage der Ausstellung


Donnerstag  31. Mai 2011   19.30 Uhr

südost–Galerie

Soloperformance: Florian Juncker (Posaune)

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Sofern nicht anders angegeben finden alle Veranstaltungen bei uns im südost Europa Kultur Zentrum in der Großbeerenstraße 88 in Kreuzberg statt, U-Möckernbrücke.


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