südost Europa Kultur e.V.


Lesung

Mittwoch   10.Mai 2006   19.30 Uhr
südost Zentrum

Sarah Haffner

Sarah Haffner

liest aus ihrem Buch

Eine andere Farbe.
Geschichten aus meinem Leben

Sarah Haffner wurde 1940 in England geboren, wohin ihre Eltern vor den Nazis geflohen waren. Ihr Vater Sebastian Haffner geht 1954 für den Observer nach Berlin, und die ganze Familie zieht nach Deutschland zurück. Die Stadt Berlin, in der Sarah Haffner nun lebt, ist ihr nicht nur fremd, sondern sie empfindet sie auch als grob und provinziell. Michael Frey beschreibt das in dem Vorwort für ihr Buch mit folgenden Worten: „Aus der abrupten und unwillkommenen Konfrontation mit Berlin entstand eine lebenslange Verbindung, immer noch vorsichtig, aber immer intensiv“. Sie beginnt zu malen, besucht die Kunsthochschule und sie engagiert sich: in der Studentenbewegung und in Bürgerinitiativen. Sie dreht einen Film über Frauenmisshandlungen und hilft dabei, das erste Frauenhaus zu gründen.

In ihrem Buch „Eine andere Farbe. Geschichten meines Lebens“ verbindet sie ihre persönliche Geschichte mit der Geschichte Berlins, an der sie teilhat, sich aber gleichzeitig als Außenstehende empfindet. Sie zeichnet das plastische Bild einer Frau zwischen London und Berlin, familiärer Gebundenheit und künstlerischer Freiheit, zwischen Fremdheit und Freundschaft. Sie konfrontiert die LeserInnen mit Antisemitismus, Existenzangst und Politik – man spürt aber auf jeder Seite ihre quicklebendige Widerspruchslust: „Ich habe es immer geschätzt, klein, schwarz und frech zu sein“.