südost Europa Kultur e.V.

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Erzählen gegen den Krieg


Mittwoch   02. November 2011   17.00 Uhr

Vortrag von Kurt Schilde

Kurt Schilde wurde 1921 in Berlin geboren. Nach Oberschule und Wirtschaftsschule absolvierte er eine Berufsausbildung zum Industriekaufmann bei der Siemens AG. Das darauffolgende Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin schloss er mit dem Diplom zum Betriebswirt ab und begann 1975 das Studium der Soziologie an der Freien Universität Berlin. Als Diplom–Soziologe arbeitete er seit 1981 freiberuflich als Sozialhistoriker u.a. in Forschungsprojekten der Berliner Geschichtswerkstatt e.V. Ergebnis dieser Arbeit wurde u.a. seine Mitarbeit an Lexika zum deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und zur Demokratiegeschichte. Kurt Schilde wurde Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Heimatmuseum des Bezirksamtes Tempelhof zu Berlin sowie der Gedenkstätte Haus der Wannsee–Konferenz. 1994 promovierte er in Neuerer Geschichte am Fachbereich Kommunikations– und Geschichtswissenschaften der Technischen Universität Berlin. Sein Thema: „Im Schatten der Weißen Rose“ – Jugendopposition gegen den Nationalsozialismus 1933 bis 1945 im Spiegel der Forschung. Seine Gutachter waren Wolfgang Benz und Reinhart Rürup. Er arbeitete in der Folgezeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Heimatmuseum des Bezirkes Tiergarten von Berlin, am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen, zuletzt für den Aufbau des Universitätsarchivs. Seine freiberufliche Tätigkeit setzte er in diversen zeitgeschichtlichen Forschungsprojekten sowie in der Erwachsenenbildung fort.

Sein Vortrag im Projekt „Erzählen gegen den Krieg“ behandelt das Thema „Jüdische Jugendliche im Untergrund Oppositionelles Jugendverhalten im „Dritten Reich“?

In seinem Vortrag informiert Dr. Kurt Schilde anhand von vier Beispielen aus der Reichshauptstadt über die Geschichte von jüdischen Jugendlichen, denen es gelungen ist, den Holocaust zu überleben. Es wird gehen um
1) einen Jugendlichen, der aus Deutschland fliehen konnte
2) das überleben einer Familie mit einem Jugendlichen und einem Kind
3) eine illegale Jugendgruppe und
4) die Geschichte eines Jungen, der sich einem Widerstandskreis anschloss

Der Historiker will damit ausdrücken und erreichen, dass jede Handlung, mit der das nationalsozialistische Vernichtungsprogramm sabotiert wurde - beispielsweise die Flucht vor der Deportation, die Rettung des eigenen Lebens und das anderer Menschen - als eine Form von Widerstand bezeichnet werden kann.

Moderation: Dr. Sabine Gieschler und Bosiljka Schedlich | Bildergalerie